seufzer zum mond
... großer mond
wie du die schwere aus meinen gliedern saugst
mich klar machst für
den augenblick
und weit wie ein tuch
auf dem relief der schlafenden
stadt ...
im hafen
wie möcht ich in mir ruhn
die leinen eingeholt nun mich mit schlaf in dir versenken
im atemzug der nacht
haucht treu mir, gedimmt
das lächeln der laternen
möwennester
über heimgekehrte bilder
da meine augen
im verborgnen dir so zugetan
komm
komm
genieß mit mir die klare nacht
schütt etwas licht in unser glas
wir wollen trinken von der kraft des mondes
lass uns auch über die wiese gehn
ungestört, wie zwei von den gestirnen
eine große runde drehn
lass uns aus diesem geheimnis schöpfen
bis ruhe uns durchtränkt
und unser tag von selbst sein ende findet
schlaf der gedanken (II)
seelig sind wir, schließen unsre wunden
kindlich uns einander zugewandt
mondlicht hat so mild zu uns gefunden
milchig lischt der ungewissheit brand
in der wiege schlafen die gedanken
und die seele füllt sich atmend auf
helle träume lieblich uns umranken
sterne nehmen lächelnd ihren lauf
unerschöpflich zwischen den gezeiten
dehnt sich aus des schweigens klare welt
in den sphären schweben wir durch weiten
die das leben heimlich uns erzählt
herbstlaub
hier wieder an den wurzeln
des baumes
schweifen meine blicke in die leere,
müde
um die konturen ferner, realer gestalten,
suchen nur den stern der tiefen nacht:
verschieden
ist er aus dieser zeit,
bedrohliche stimmen haben den wind aufgetrieben,
und er ist sicher in seine vergangenheit verweht.
nun, da der tag sich dem ende geneigt hat,
schlummert das leben und vergisst
den wind,
den stern,
seine gegenwart,
friedvoll geborgen
im schutz des herbstlaubes
auf der bank an der ill
leicht streift die abendluft mein gesicht
und unter ihrem sanften zug sinken
meine lider
in der ferne verschmilzt das treiben der stadt
zu einer endlosen klangschwebe
und meine gedanken an den trubel des tages
weichen einer wohligen erschöpfung.
im traum begegnet mir
dein schlafendes gesicht
und bald schon
zerfließen die bilder
verdunsten
wie das wasser
unter der milden abendsonne.
treibendes wasser
trägt den glanz der sonne fort
es gefriert die zeit
im flussbett ein stein
der schwarm von wasserkringeln
kühler sommerschlaf
gedanken
sie wachsen in uns
und aus uns heraus
sie fallen von uns
wie laub